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Update 16.06.2025

Die neuen Termine für die Heikräuterwanderungen und den Herbst-Grundkurs an der VHS Osterode sind jetzt fixiert - bitte auf die website der VHS Osterode zugreifen, die Buchungen können nach der Aktualisierung zum Herbstsemester 2025 der VHs vorgenommen werden.

Heilkräuterwanderung NSG Steinkirche bei Scharzfeld (Harz):

Sa. 16.08.2025 - Beginn 13 Uhr

Sa. 20.09.2026 - Beginn 13 Uhr

Grundkurs Heilkräuterkunde VHS Osterode

Mittwoch 24.09.2025 / Mittwoch 01.10.2025 / Mittwoch 08.10.2025 - Beginn 18 Uhr - Ende 20.15 Uhr.

update 15.06.2025

Toller Erfolg! : Die 4 Studentinnen des Jahreskurses 2024 / 2025 haben am Samstag ihre mündliche Prüfung im Kräutergarten von Schloss Kannawurf im Kyffhäuser abgelegt und Alle haben ihre Prüfung mit "Sehr gut"  bestanden.

 

update 12.06.2025

Erbauliche Neuigkeiten: Alle VHS-Veranstaltungen bis Juli 2025 sind ausgebucht und für den im November 2025 beginnenden Jahreskurs sind nur noch 2 Plätze frei. Für September 2025 werden nochmals zwei Heilkräuter-wanderungen sowie der Grundkurs in Traditioneller Europäischer Heilpflanzenkunde (TEH) im Oktober 2025 über die VHS angeboten, sobald die Termine fix sind, werde ich sie hier einstellen. 

Update 05.05.2025

Neues aus der Wissenschaft - Phytoakustik

 

Wenn die Hummel summt …

 

dann passieren schon bemerkenswerte Dinge. Neuere Forschungen konnten zeigen, dass Blütenpflanzen ihre jeweiligen Bestäuber am typischen Summ-Geräusch der schlagenden Flügel erkennen. Die Pflanze hört mittels ihren arttypischen, physischen Strukturen der Blütenblätter – die man sich ähnlich den Rillen einer Schallplatte vorstellen kann – das Summ-Geräusch ihres Bestäubers. Durch dieses Schallsignal wird die Nektarsekretion im Blütengrund nicht nur angeregt, sondern dieser nun produzierte Nektar enthält zusätzlich bis zu 20 % mehr Zuckeranteil.

 

Des weiteren konnte man nachweisen, dass Hummeln durch rhythmische Vibriationen ihrer Flügel im Inneren einer Blüte – dies entspricht einem höheren Summton, wie wenn die Hummel nur fliegt – die Pollenkörper so in Schwingung versetzen, dass sie mehr Pollen abgeben, wie bei einem normalen Besuch der Bestäuberin. Zusätzlich konnte man beobachten, dass dieser Mechanismus umso besser funktioniert, wenn die spezifische Hummelart die Blüte ihrer bevorzugten Pflanze besucht.

update 29.04.2025 - Bilder der Exkursion meiner Studentinnen ins NSG bei der Steinkirche in Scharzfeld im Harz - Knabenkräuter, wilde Kuhschelle und vieles mehr ...

Update 24.04.2025 - Veranstaltungskalender Magister Botanicus Heilkräuterschule 2025

 

Heilkräuterexkursionen 2025

Samstag, 10.05.2025, NSG Steinkirche, Scharzfeld, Harz - Ausgebucht!

Samstag, 17.05.2025, NSG Steinkirche, Scharzfeld, Harz - nur noch ganz wenig Plätze frei!

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Buchbar über VHS Osterode, oha@vhs-goettingen.de

 

Heilkräuterkurs für Anfänger – 3 Abende in der VHS Osterode - nur noch ganz wenig Plätze frei!

Mittwoch 11.06. / 18.06. / 25.06. 2025

Anfragen/Buchungen über VHS Osterode: oha@vhs-goettingen.de

Update 10.04.2025

 

Heute möchte ich mich hier mal zu einem kontrovers diskutierten Thema zuwenden, nämlich der in den sozialen Medien gebräuchlichen Phrase: „Gegen jedes Leiden ist ein Kraut gewachsen!“; ein Lehrsatz, der Theophrastus Bombastus von Hohenheim ( = Paracelsus) zugeschrieben wird.

 

Das „Orginalzitat“ soll so lauten (in modernem Hochdeutsch): „Gott hat für jede Krankheit eine Pflanze wachsen lassen. Sehet Euch um in der Natur und schöpft aus der Apotheke Gottes.“

 

Dieses Zitat muss man natürlich zunächst einmal im Lichte des damaligen Wissenstandes (14. – 15. Jahrhundert) einordnen und interpretieren; und zwar unter den Gesichtspunkten, dass allgemein in der Medizin die 4-Säfte-Lehre ( = Humoralpathologie) und die These, man müsste eine Pflanze nur genau genug betrachten, um zu erkennen, gegen welche Erkrankung sie geeignet sei ( = Signaturenlehre). Wobei Paracelsus die Humoralpathologie oftmals kritisierte und seine Sicht der Erkrankungsfaktoren aufzeigte: Ein Ungleichgewicht von drei Prinzipien, die von ihm entworfen wurden und dem Menschen innewohnen sollten – da jetzt aber näher darauf einzugehen, würde hier den Rahmen sprengen.

 

Also wäre die Frage, ist dieses Zitat heute noch zeitgemäß?

 

Um es kurz zu machen: Imho würde ich dies verneinen – mit folgendem Zusatz:

 

Gegen viele Erkrankungen, vor allem jene, die als Bagatell-, leichte oder mittelschwere Erkrankungen bezeichnet werden (zugegeben, diese Begriffe sind schwammig!) können Pflanzenpräparate bzw. Pflanzenextrakte so eingesetzt werden, dass sie die Erkrankung auch ausheilen können ( = kurative Wirkung) oder zumindest bei der Heilung eine mehr oder weniger hilfreiche Zusatzbehandlung sein können ( = adjuvante Wirkungen). Nicht zu vergessen auch die vorbeugenden Wirkungen von Pflanzenpräparaten bzw. ihren Extrakten ( = prophylaktische Wirkungen) beispielsweise in dem sie unser Immunsystem positiv stimulieren oder potentiell den Organismus schädigende Stoffe binden und ihre Ausscheidung fördern ( = antioxidative Wirkungen).

 

Es gibt allerdings auch viele Erkrankungen, die mit dem Begriff schwere Erkrankungen adressiert werden (z:b. Krebs, Alzheimer, Parkinson, Diabetes usw.), wo phytotherapeutische Präparate maximal adjuvant eingesetzt werden können, aber die Heilung maximal nur positiv beeinflussen können, aber keinerlei direkt kurative Effekte haben.

 

Einschub: Wirkstoffe, die aus Pflanzen extrahiert werden und als „Monopräparate“ ( = nur der eine, reine Wirkstoff wird in hoher Dosierung als Therapeutikum eingesetzt) zum Einsatz kommen, fallen nicht unter die Rubrik „Phytotherapeutika“. Sie werden zwar aus Pflanzen gewonnen (Beispiele wären hier das Taxol aus Eibenrinde oder Digoxin/Digitoxin aus dem Fingerhut), sind aber prinzipell eben Pharmaka ( = also reine Wirkstoffe, gleichgestellt den Wirkstoffen, die auch mittels chemischen Prozessen hergstellt werden). Viele in Pflanzen vorkommende Einzelwirkstoffe werden heute auch mittels moderner Chemie als Reinsubstanz hergestellt und müssen nicht aus Pflanzenmaterial extrahiert werden.

Es gibt allerdings auch immer wieder Meldungen über Studien, die offenbar belegen, dass Pflanzenpräparate oder Ganzpflanzenextrakte auch bei schweren Erkrankungen kurativ eingesetzt werden können. Hier wäre ich bei der Beurteilung solche Berichte sehr vorsichtig, denn oft handelt es sich um Studien, die nicht an einem menschlichen oder allgemein tierischen Organismus ( = in vivo) durchgeführt wurden, sondern mit einer Zellkultur oder mit kultivierten Bakterienstämmen in eine Nährlösung ( = in vitro), denen Pflanzenextrakte zugeführt wurden.

 

Ein prägnantes Beispiel ist hier die Behauptung, dass Studien (Mehrfachnennung!) ergeben haben, dass Kardenwurzelextrakte (Dipsacus fullonum) gegen Lyme-Borreliose kurativ eingesetzt werden könne. Es gibt in den wissenschaftlichen Datenbanken experimentelle Untersuchung dazu – und diese Experimente zeigen zweierlei: Dass der alkoholische Auszug in vitro keinen Effekt gegen die Bakterien selbst besitzt; im Versuch mit infizierten Zellen in der Zellkultur zwar einen positven Effekt gegen die Borreliose-Erreger zeigt, jedoch der Extrakt auch eine massive Schädigung der eingesetzten Zellen ( = Cytotoxizität) mit sich bringt.

 

Ein positives Beispiel ist allerdings dies hier:

 

Paradontose ( = Paradontitis) ist eine chronische Entzündung des sogenannten Zahnhalteapparates ( = also der Knochenstruktur des Kiefers, die die Zähne festhalten). Die Erkrankung erfolgt meistens schubweise und über einen längeren Zeitraum zerstört diese permanente Entzündung das Zahnfleischgewebe und die Knochenstrukturen, die für den Halt des Zahnes eigenlich über viele Jahrzehnte gewährleisten sollten.

 

Verantwortlich dafür sind laut Studien bis zu 16 verschiedene Bakterienarten, wobei 3 - 4 dieser Bakterienarten als besonders gefählich gelten, da sie trotz akribischer Zahnpflege (Zahnzwischenraumbürsten, Zähneputzen nach jedem Essen, professioneller Zahnreinigung durch den Zahnarzt usw.) weiterhin in den Zahntaschen überleben und somit potentiell weitere Entzündungen auslösen können.

 

Neuere Studien konnten zeigen, dass eine ethanolischer Extrakt der Schafgarbe (Achillea millefolium, Extraktion mit 38 %igem Alkohol = Schafgarben-Tinktur) dazu beitragen kann, dass diese Bakterienarten in ihrem Wachstum gehemmt werden. Als Anwendung werden täglich ein- bis dreimalige Mundspülungen bzw. Verteilung der Tinktur mittels Zahnzwischenraumbürstchen in den Zahnzwischenräumen bzw. direktes Auftragen der Tinktur an den Zahntaschen genannt.

 

Auch weitere Pflanzenextrakte sowie ihre Kombinationen werden mittlerweile auf ihre Wirksamkeit gegen Paradontitis untersucht; namentlich Salbei (Salvia officinalis), Veilchen (Viola odorata) sowie Mhyrre (Commiphora myrrha), auch hier stehen besonders die alkoholischen Extrakte im Vordergrund.

 

Quellen:

 

Bakterien als früher Marker für Parodontitis, Institut für Mikroökologie, Parodontologie, 2011

 

Antimicrobial Activity of an Achillea millefolium L., Grigore et al., Proceedings 2020, 57(1)

 

Vegetal Compounds as Sources of Prophylactic and Therapeutic Agents in Dentistry, Milotinovici et al., Plants 2021, 10(10), 2148

 

Herb and Flowers of Achillea millefolium subsp. millefolium L.: Structure and Histochemistry of Secretory Tissues and Phytochemistry of Essential Oils, Konarska et al., Molecules. 2023 Dec; 28(23)

 

Discaimer: Die vermittelten Inhalte der Seminare, Lernmodule und der Jahresausbildung, sowie der hier auf der website, sind lediglich informativer Natur. Sie stellen in keinem Fall eine Gesundheitsberatung dar; und sind keine Therapiehinweise oder -vorschläge. Bei Beschwerden oder Erkrankungen suchen Sie ihre/n Arzt/Ärztin bzw. HeilpraktikerIn auf oder lassen Sie sich von Ihrem Apotheker beraten.

 

Das Paracelsus-Prinzip „Allein die Dosis macht, dass ein Ding (k)ein Gift sei“ – ein nicht mehr zeitgemäßer Lehrsatz und ätiologischer Mythos; Wolfgang Bödeker, Susanne Moebus,

Erschienen in: Prävention und Gesundheitsförderung, 2023

 

Efficacy and safety of traditional plant-based medicines for preventing chronic oxaliplatin-induced peripheral neurotoxicity in patients with colorectal cancer: A systematic review and meta-analysis with core herb contribution, Han et al., J Ethnopharmacol, 2024 May

 

Role of dietary supplements in the continuous battle against COVID-19, Zaman et al., Phytother Res., 2024 Feb

 

Recent insights into the hepatoprotective potential of medicinal plants and plant-derived compounds, Thilagavati et al., Phytother Res., 2023 May

 

Growth inhibiting activity of lipophilic extracts from Dipsacus sylvestris Huds. roots against Borrelia burgdorferi s. s. in vitro, Liebold et al., Pharmazie 2011 Aug, 66

 

Extraction and Fractionation of Bioactives from Dipsacus fullonum L. Leaves and Evaluation of Their Anti- Borrelia Activity, Saar-Reismaa et al., Pharmaceuticals (Basel), 2022 Jan 12, 15

update 23.03.2025 : Seminar Gemmatherapie - TV-Beitrag im MDR-Sachsen-Anhalt

 

https://www.mdr.de/video/mdr-videos/c/video-909782.html

Update 18.03.2025:

Für den im November beginnenden Jahreskurs 2025 / 2026 sind aktuell noch 3 von 4 Plätzen frei. Der aktuelle Jahreskurs geht nun in die Exkursions- und Praxis-Phase - natürlich haben wir in den Wintermonaten auch Exkursionen und Pflazenbestimmungen im Schnee gemacht. Für die VHS-Veranstaltungen 2025 bitte nach unten scrollen ;-)

                   Odermennig                                               Wegwarte

Guten Abend Zusammen,

 

ich mache mich mit meinen Kommentaren zur Heilkräuterkunde ja gerne immer wieder unbeliebt – deswegen heute mal was zum Thema „Indikationslyrik“.

 

Dieser Begriff ist mir zum ersten Mal in einem Artikel des leider schon verstorbenen Prof. Mayer der Forschergruppe Klostermedizin begegnet, in dem er beschreibt, dass u.a. in den frühen, gedruckten Büchern über Heilkräuter antike Rezepte und Anwendungen übernommen, sowie bisher nicht aufgeführte, Neue dazu beschrieben wurden. Dies führte dazu, dass im Laufe der Zeit immer weitere, oftmals bis zu 40 medizinahlische Anwendungen für eine einzige Pflanze beschrieben wurden, die unterschiedlicher nicht sein können.

 

Im Laufe der weiteren Entwicklung der Phytotherapie hat man sich dann aber auf die Wirkstoff-begründeten Indikationen ( = Anwendungen ) beschränkt, die sich eindeutig per Studien oder rationaler Erfahrungsheilkunde begründen ließen.

 

In den letzten Jahren jedoch kann man – vor allem im Zuge der Verbreitung von pivat geführten Heilkräuterschulen - eine Renaissance der Indikationslyrik beobachten, die gepaart ist mit einer neuen Form der – so möchte ich es liebevoll nennen – Extraktionslyrik, welche sich nicht mehr auf Wirkstoffe bezieht.

 

Ein bemerkenswertes Beispiel hierfür ist die „Baldrian-Salbe“, welche – je nach der jeweiligen Seminarleitung von Heilkräuterkursen – mit der Wurzel, den Blüten oder den Blättern hergestellt wird. Auch die Extraktionsmethoden sind dabei völlig unabhängig davon, ob sich mögliche Wirkstoffe im beschriebenen Extraktionsmittel auch lösen, dispergieren oder emulgieren lassen. Wichtig ist nur, dass die so gewonnene Salbe, als „beruhigend“ betrachtet wird – und dementsprechend als Mittel gegen Hautirritationen, auf die Schläfen und die Stirn gestrichen, gegen Kopfschmerz und Migräne helfen soll, oder - in der Unterleibsregion aufgetragen – gegen Magenkrämpfe oder Menstruationsbeschwerden helfen solle.

 

Ein kritischer Blick in die antike Literatur läßt es zu, dass man diesen modernen, aber völlig irrationalen Salbenanwendungen auf die Spur kommen kann, denn der Baldrian, wie wir ihn heute kennen, lässt sich nicht eindeutig identifizieren. Die Pflanze, die als antiker Baldrian vermutet wird, wird von Plinius und Dioskurides als „Phu“ bezeichnet ( es gibt aber weder eine Abbildung noch eine klare Pflanzenbeschreibung ) und dabei handelt es wahrscheinlich um eine Narden-Spezies.

 

Die Narde, echte Nardenarten, bzw. ihr ätherisches Öl, spielt in der christlichen Mythologie eine große Rolle – und zwar als Salb-Öl, gewonnen durch die Extraktion von Nardenblüten als Ölauszug. In Ermangelung einer naturgetreuen Abbildung der echten Nardengewächse wird in der mittelalterlichen Ikonographie dass Abbild des Baldrians gewählt, wenn es um die bildliche Darstellung der Salbung von Jesus durch Maria ging. ( Johannes 12,3; „Da nahm Maria ein Pfund echtes, kostbares Nardenöl, salbte Jesus die Füße und trocknete sie mit ihren Haaren. Das Haus wurde vom Duft des Öls erfüllt.“ ). Von Salbung zur Salbenherstellung mit einem Ölauszug aus Baldrian ist es da natürlich dann nicht weit.

 

Veranstaltungskalender Magister Botanicus Heilkräuterschule 2025

 

Heilkräuterexkursionen 2025

Samstag, 10.05.2025, NSG Steinkirche, Scharzfeld, Harz

Samstag, 17.05.2025, NSG Steinkirche, Scharzfeld, Harz

Buchbar über VHS Osterode, oha@vhs-goettingen.de

 

Heilkräuterkurs für Anfänger – 3 Abende in der VHS Osterode

Mittwoch 11.06. / 18.06. / 25.06. 2025

Anfragen/Buchungen über VHS Osterode: oha@vhs-goettingen.de

 

 

 

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